Wenn die Liebe einfach geht...

Einem Freund von mir geht es fast haargenau so wie Dir.
Es hat eine Menge Dinge gemacht, die er nicht hätte tun sollen. Sie erfuhr es irgendwann und machte Schluss. Jetzt schwankt er zwischen "sie hatte eh so viel Fehler", "ich will sie zurück haben" und "ich möchte, dass sie es wenigstens versteht".
Klingt doch bekannt, oder?


Natürlich kenne ich Deine Hintergründe nicht so gut wie seine.
Aber ich würde Dir raten, was ich auch ihm gesagt habe:

1. Du hast es königlich verschissen.
Steh dazu.
Egal, ob das moralisch gut oder schlecht war, es ist passiert.
Du hast es bewusst getan, wusstest, auf was Du Dich einlässt.
Jetzt ist die die ganze Sache um die Ohren geflogen.

Sei ein Mann und gib zu, dass Du es getan hast. Du bist kein Opfer.
Versuche, beim nächsten Mal ein wenig klüger zu sein.


2. Sie hat alles Recht, sich von Dir zu lösen.
Sie hat keinen Grund, sich weiter mit Dir auseinander zu setzen, Dir noch Zeit zu schenken oder sich anzuhören, welch komplizierten Motive Dich dazu gebracht haben. "An ihren Taten sollt ihr sie erkennen". Das hat sie, sie handelt entsprechend.

Respektiere ihre Entscheidung und lass sie in Ruhe.


3. Ich glaube nicht, dass Du einen Partner möchtest, der sich so verhält wie Du es getan hast.
Also sei beim nächsten Mal ein besserer Mensch.

MorningSun:
Ja, das finde ich auch.
Denk mal ganz genau darüber nach, Herr http://www.joyclub.de/my/2897099.nocebo76.html!

mmaaxx:
Ja, das sehe ich auch so.

BDSM und Vertrauen - ja!
Nur: ist Vertrauen nicht in so vielen Dingen unseres lebens der Anfang von allem?

Kann ich mich in ein Auto setzen und irgendwohinfahren, wenn ich nicht eine ganze Reihe von Vertrauensfaktoren aufbringe?
• Vertrauen darin, dass ich das Autofahren beherrsche
• Vertrauen, dass ich unterwegs keinen Herzinfarkt o.ä. bekomme
• Vertrauen in die Technik des Autos
• Vertrauen in die Fähigkeiten der anderen Autofahrer, dass mich nicht gleich einer über den Haufen fährt?

Allerdings kann man Vertrauen auch mit "Hoffnung" ersetzen.

Vielen Dank für die harten, deutlichen, kritischen und zurechtweisenden Worte.
Jedem einzelnen muss ich Recht geben.
Je mehr Abstand zum Geschehenen besteht, umso deutlicher wird das eigene Fehlverhalten, das eigene Misstrauen und die Ambivalenz zwischen erlebten Gefühlen und selbst erdachten Fakten.

Mit dem Fehlen des Partners muss man wohl leben und den Schmerz aushalten.
Was in mir vorgeht, kann aber keiner berurteilen und meine Entscheidungen treffe ich nunmal auch fürmich.

Danke nochmal

DIE NAHRUNG DER LIEBE IST VERTRAUEN!

Wenn das Urvertrauen weg ist dann ... Das Urvertrauen kann nicht erneuert werden?!
Ich finde daß deine Gründe wichtig sind.
Sie versteht dein Handeln nicht und damit ist es für sie aus.
Kein Verständnis - kein Vertrauen.


UMWEGE ERHÖHEN DIE ORTSKENNTNIS!

Du weißt jetzt bescheid wie sie "tickt".
Ich finde dein Verhalten nicht verwerflich wenn deine Gefühle auf Hingabe beruhen.
Kann sein, daß es mit anderen Menschen für dich besser funktioniert.


Für mich gibt es keinen Grund zu sagen daß du es vergeigt hast. Das wäre für mich bei "Besitzdenken" erst der Fall.

Wenn ihre Liebe auf Hingabe beruht kann sie dein Handeln verstehe.

IF Hingabe = TRUE THEN verständnis DO vertrauen
Abgesehen davon dass ich diese Formel für deutlich zu einfach halte ist sie auch falsch: Menschen sind eben nicht so einfach programmiert. Vertrauen zu erlangen ist ein komplexer Prozess - um es zu zerstören genügt manchmal schon eine Kleinigkeit.
Wobei das für mich nicht nach Kleinigkeiten klingt was der te erzählt!

es war auch keine kleinigkeit. die gründe liegen tief in mir selbst und das zu ändern ist auch meine ureigene aufgabe

Empfinde ich auch so. Handlungen sind das eine, die Gründe, die zu diesen Handlungen führten das andere.

Wir sind tatsächlich die Summe unserer Erfahrungen und wenn man das erstmal in einer Paarbeziehung verinnerlichen kann, darüber reden kann ohne das es Vorwürfe hagelt, dann ist man meiner Ansicht nach auf einem guten Weg.

Pauschal urteilen, was der andere an Fehlern gemacht hat, kann jeder und ist einfach.

Auch eine Sache, die ich nicht wirklich konnte. Da hab ich mich lieber in mich gezogen und mir meine eigene Wahrheit gebastelt.

Ich konnte das auch nicht. Aber ich lernte einen Menschen kennen, der mir wichtig genug war, mich mit mir, meinen Macken und der Vergangenheit auseinanderzusetzen.

Ich glaube, das es immer jemand anderer ist, der uns aus irgendeinem unerfindlichen Grund berührt und uns dann über uns selbst und unsere unbewussten Ängste nachdenken lässt.

Schön, wenn es dann jemand ist, der nicht nur die vordergründig negativen Handlungen sieht, sondern auch das "Dahinter" verstehen will.

Das ist selten, aber es ist nicht unmöglich.

das freut mich sehr für dich

Dann melde ich mich jetzt auch einmal zu Wort....
Ich denke das zu einem Bruch zwar immer 2 Seiten gehören, aber Tatsache ist, das Du definitiv Dinge getan hast, die schwer zu verzeihen sind.

Du hast sie bewusst hintergangen, auch wenn es meist in Phasen der Trennung war, das ist das schlimmste was man machen kann.... So etwas verletzt aufs tiefste, jedenfalls wenn eine Beziehung eigentlich in Ordnung ist. Hierzu stellt sich die Frage, war alles in Ordnung? Wenn ja, warum suchtest Du anderen Kontakt ohne es ihr zu sagen, hat also doch etwas gefehlt...?!

Ich bin der Meinung man sollte ehrlich sein, auch wenn der Gegenpart es manchmal nicht gut verkraftet, bzw stark drüber nachdenken muss ob es Wert hat, zweifelt und alles in Frage stellt. Ich selbst kenne das nur zu gut, muss auch des häufigeren mit der Situation klar kommen, das mein Herz über meinen Verstand siegt und ich in ruhigen Momenten immer hinterfrage ob das alles richtig ist und ob ich damit noch leben kann. Dazu ist aber das Grundwissen wichtig.... Vertraue ich meinem "Partner" das er ehrlich ist und mir alles sagt?! Ist mein Partner bereit mir alles zu sagen? Wenn nicht, welche Gründe gibt es, etwas zu verschweigen? Bin ich genauso bereit mich zu öffnen und meinem Gegenüber alles zu sagen?

So etwas zu finden ist sehr schwer, so etwas zu geben und anzunehmen wenn in der Vergangenheit vieles das Herz kaputtgemacht hat ist seeeehr schwer und so etwas wieder aufzubauen wenn es erst mal zerbrochen ist.... fast unmöglich
Ich weiss noch nicht genau in welcher Phase ich mich befinde, generell gehöre ich aber zu den Menschen denen schon des häufigeren das Herz gebrochen wurde und ich mache trotzdem weiter, versuche nicht alle über einen Kamm zu scheren und immer wenn ich mich wirklich öffne und einen Mann an mein Herz lasse, bete ich das es diesmal nicht wieder in Tränen endet....

Fakt ist, Du hast es kaputt gemacht und nun solltest Du erstmal Ruhe hineinbringen und Abstand nehmen.... Evtl ist irgendwann der Kontakt auf Augenhöhe wieder möglich oder ihr nähert euch tatsächlich wieder an, aber im Moment ist sie nur tief verletzt und das ist ihr gutes Recht!!

So, hoffe ich bin nicht zu sehr am Thema vorbei

...kannst Du nicht mehr ändern, wohl aber Deine Sichtweise der Dinge. Du kannst Dich selbst versuchen mit den Augen des anderen anzusehen, dann wird es leichter, ihr Verhalten zu verstehen.

Und Du hast durch sie etwas sehr wichtiges gelernt: nämlich, dass Dein bisheriger Weg eine Einbahnstrasse war, die weder dich noch andere glücklich macht :). Sei ihr dankbar für diese wichtige Erfahrung, egal wie lange sie dauerte, und erinnere Dich in Dankbarkeit an die schönen Stunden, die ihr hattet.

Allein, dass Du Dich hinterfragst ist doch ein Zeichen, dass Du auf einem guten Weg Deiner Entwicklung bist. Du hast durch diese Geschichte die Chance, etwas anders zu machen, als bisher.

Liebe und Beziehungen in Freiheit geht aus meiner Sicht und Erfahrung sehr gut, wobei Zeit ohnehin relativ ist. Entscheident ist die Intensität und die Stufe der Persönlichkeitsentwicklung, die wir dabei erfahren. Liebe ohne Ehrlichkeit und gegenseitges Vertrauen muss zwangsläufig eines Tages in die Hose gehen... Ihr habt beide gut was zu arbeiten...

LG Freyfrau

Hallo!

Der Thread ist ein paar Wochen alt, aber ich habe ihn erst jetzt entdeckt und frage mich spontan, was geschehen ist.

Im Eingangsposting las ich davon, dass diese Liebe sich nach etwas Großem anfühlte...

Nun haben viele hier - zurecht! - geschrieben, dass wer "jein" säht, auch "jein" ernten wird. Das ist wohl so. Wer sich nicht verbindlich verhält, der muss damit rechnen, auch für nicht verbindlich gehalten zu werden.

All das muss ich nicht noch einmal wiederholen.

Nur, wenn es wirklich etwas Großes war, dann frage ich mich, ob seither etwas mehr passiert ist als Selbstmitleid und die Einsicht, sich wie ein Arsch verhalten zu haben.

Vielleicht um die Frau gekämpft?

Erst mal gings nicht darum, dass es für mich ein "Jein" gab. Sondern ein klares Ja.
Mein Problem war einfach, dass ich nicht in der Lage war, Dinge aus meiner Vergangenheit offenzulegen und offen damit umzugehen. Statt dessen hab ich versucht solche Dinge unter den Teppich zu kehren und habe verleugnet.
Habe verleugnet immer wieder bei meinen Verflossenen geschaut zu haben, was sich bei denen tut und habe verleugnet mich mit ihren Freunden sowie mit Bekannten meinerseits über Probleme zu unterhalten, die uns betrafen.

Ja es war etwas Grosses, bzw sollte es werden. So empfand ich es. Ihre Aussagen gingen lange in die gleiche Richtung.

Nach 6 Wochen des Versuchens Kontakt zu halten und Nähe zu halten, muss ich nun aber leider erkennen, dass sehr schnell jemand Anderes bei ihr Thema wurde und ich ausm Spiel bin.

Was jetzt am Ende welche Wertigkeit hatte, spielt offensichtlich keine Rolle mehr.
Das Einzige was bliebt ist ihr Unverständnis für mein Festhalten an Ihr und mein Glaube an einen Neuanfang.

That's it.

Hm... das ist schade.

Danke für Deine offene Antwort.

Vielleicht beim nächsten Mal, wenn Dir eine begegnet, bei der Du das Gefühl hast, es könnte was Bedeutsames werden... einfach mal die Finger von der Tastatur lassen und den ganzen Bullshit mit Ex-Damen und Ex-Kontakten bleiben lassen?

Das ist das, was Du für das nächste Mal mitnehmen könntest. Die Suche nach dem Grund, warum Du das trotzdem haben musstet, obwohl es Dir ernst mit dieser Frau war. Du sprachst ja selbst von Selbstwertbestätigung. Vielleicht geht das schon in die richtige Richtung.

Ich bin ja eine unverbesserliche Romantikerin, musst Du wissen. Darum denke ich, wenn es einen wirklich erwischt, dann braucht man den ganzen anderen Scheiß, der vorher und nebenbei und woauchimmer lief, nicht mehr. Dann braucht man diesen einen Menschen und aus. Das hat sie wohl bei Dir nicht gespürt... und somit konnte sich da auch kein Vertrauen in Eure Beziehung aufbauen.

Egal wie offen wir hier miteinander sind alle... ich glaube, die meisten Frauen wünschen sich von ihrem Partner das Gefühl, dass sie die einzige für ihn sind im ganzen Universum.

Eine gute und berechtigte Frage - insbesondere weil nun etwas Zeit verstrichen ist!

Aber Ich würde da noch einen Schritt vorher ansetzen: (wobei ich vermute dass sina das auch so ähnlich gemeint hat)
Hast du seither mal um dich selbst gekämpft?

Denn dir muss schon klar sein, dass du zuallererst bei dir anfangen musst! So wie du dich beschrieben hast wird dir vermutlich jede Frau, die es "ernst" mit dir meint, in Rekordzeit davonlaufen wenn du nicht ein paar grundlegende Dinge änderst.

Wobei ja zum "kämpfen um jemanden" ohnehin in der Regel gehört, eigene Fehler zu sehen und abstellen zu wollen. Und noch ein paar individuellere Kleinigkeiten...

Versteh mich nicht falsch.
Ich bin da auch romantisch. Und ganz ehrlich, sie war die einzige, das weiss sie auch.
Der Haken ist gewesen, dass ich nun mal das oben beschriebene nicht offen gemacht habe. Zusätzlich bin ich dann emotional ausgebrochen, wenn wir Stress hatten...
Ich könnte jetzt noch weiter ausholen, was ich mir jedoch erspare. Denn das wären Dinge, die sie angehen...

ja das habe ich. das habe ich schon während wir noch Kontakt hatten und auch im Nachhinein. Meine Fehler und Problematiken kenne ich stelle eins nach dem anderen grade mit Hilfe ab.

Da war ich wohl zu langsam...

Ich glaube, da irrst Du Dich. Ich schreibe Dir das alles sehr vorsichtig. So eine Situation aus der Distanz zu beurteilen, ist immer so eine Sache... aber ich denke, man kann es als Grundsätzlichkeit bezeichnen, dass es immer einen Unterschied gibt zwischen Dingen, die jemand SAGT und Dingen, die jemand TUT.

Ihr hattet da offensichtlich eine Verbindung zueinander, aus der hätte mehr werden können. Für Dich hat es sich auch nach mehr angefühlt. Aber verhalten hast Du Dich nicht nach mehr...

Ich denke, sie hat es wohl gehört, wenn Du ihr gesagt hast, sie sei wichtig für Dich. Aber geglaubt hat sie Dir das nicht, nachdem sie beobachtet hat, wie Du Dich verhalten hast.

Ich denke, Du erkennst das ganz richtig als emotionales Flüchten. Es wurde ernst und da hast Du aktute Fluchtreflexe entwickelt. Du hast Dir quasi selbst dabei zugeschaut, wie Du zerstört hast, was Dir wichtig war.

Es gibt viele Menschen, die ein Problem damit haben, emotionales Glück an sich heranzulassen.

Du hast Recht, nach den genauen Gründen möchte ich hier auch gar nicht bohren, das wäre etwas, das nur Dich und diese Frau etwas angeht.

Die Betonung liegt auf "Hilfe" - das heisst das du Deine Fehler sehr wohl erkannt hast und derzeit auch die Konsequenzen dafür trägst gefühlsmässig... Finde ich klasse und wünsche Dir viel Erfolg ... Das du alle Deine Punkte nach und nach auch für Dich abarbeiten kannst.

Klar fand ich es auch total sch... Was im Vorfeld von Dir beschrieben wurde... Finde es aber gut- wenn man seine Fehler erkennt- darunter auch leiden muss und daran arbeitet.

Jeder hat eine 2. Chance.. In Deinem Fall wohl eher in einer neuen Partnerschaft- verdient!

damit hast du vielleicht sogar recht.
aber ich kann dir versichern dass es auch gründe gab, die mich nachdenken ließen...

Naja, wie gesagt: es ist immer leicht, von außen ein schnelles Urteil zu fällen... das wollte ich aber gar nicht tun.

Ich finde es nur immer schade, wenn es kein Happy End gibt für Geschichten, die sich "groß" anfühlen. Deswegen habe ich nachgefragt. Details muss ich da gar nicht wissen.

Ich finde es auch sehr positiv, dass Du Dich mit Dir und mit all den Gründen auseinandersetzt und nicht den Kopf in den Sand steckst.

So hat das Glück beim nächsten Mal vielleicht eine Chance.