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Mich würde interessieren, ob ihr eine Grenze habt, wenn es darum geht…
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Grenzen setzen, überschreiten, achten....

****na Frau
23.586 Beiträge
Themenersteller Gruppen-Mod 
Grenzen setzen, überschreiten, achten....
Das Stichwort "Grenzen" taucht im BDSM Kontext immer wieder auf.

Um nur einige Formulierungen zu nennen:

  • Sub muss an ihre Grenzen gebracht werden.
  • Die Grenzen dürfen überschritten werden.
  • Dom muss seine Sub an ihre Grenzen führen und darüber hinaus.
  • Die Grenzen müssen ausgelotet werden.
  • Grenzen müssen eingehalten werden.


Ich lese es so oft, die Sache mit den Grenzen. Sie scheinen für viele eine ganz wichtige Rolle zu spielen und zwar auf beiden Seiten der Neigungen.

Warum muss Sub an ihre Grenzen gebracht werden? Taugt der Dom, der das nicht tut, der gar keine Interesse daran hat nichts?

Warum überschreiten die einen die Grenzen, während es für manche fast einem Tabu gleicht?

Wie verhält sich das bei euch mit den Grenzen? Wie sind eure Gedanken zum Thema?
*****_21 Mann
355 Beiträge
Verschiedene Themen
Hier eine pauschale Antwort zu finden ist meines Erachtens nach sehr schwer.
Da es sich um sehr viele verschiedene Grenz-Themen handelt, von denen jede ihre eigene Gewichtung hat, kann ich erstmal nur so verstehen.

Es gibt Grenzen die etwas dehnbarer sind... und unumstößliche. Eine Sub an ihre Grenzen zu führen.... in der Erwartung sie dann diejenige auch überschreiten zu lassen... ist keine Grenze per se, sondern erst einmal nur eine Richtlinie, ein Leitfaden. Bis dahin ist noch bekanntes/akzeptables Terrain, ab dann fängt die Entwicklung ins Unbekannte an.
Spiele mit Körpergaben wie KV und/oder NS z.B. finden bei mir keine Toleranz, also ist das eine ganz klare, unumstößliche Grenze und nicht nur eine Richtlinie.

Diese Grenzen oder Richtlinie zu definieren ist die gemeinsame Aufgabe von beiden..... über diese Grenze oder Richtlinie zu wachen ist Sache des Herrn. Denn nur so kann Sub sich auch sicher sein, dass sie sich furchtlos fallen lassen kann..... und aufgefangen wird.
**********urple Paar
7.589 Beiträge
Gruppen-Mod 
Wir "spielen" ...
... in einem emotionalen, seelischen, mentalen und körperlichen Grenzbereich.

Wir versuchen den "normalen" Alltag hinter uns zu lassen, die "normalen" Gefühle und und Empfindungen zu erweitern und dazu bewegen wir uns immer wieder über die Grenzen des "Normalen" und Bekannten hinaus.
Das ist bei manchen sportlichen Aktivitäten so und erst recht in unserer speziellen, von D/S und S/M geprägten Sexualität.

Ich sehe Edgeplay, das "spielen" in Grenzbereichen nicht als etwas Grenzwertiges oder gar Negatives an sondern als ganz normalen Bereich, wenn man Sub oder sich selbst in einen extatischen Zustand, zum "fliegen" bringen will.

Man verlässt die üblichen Konventionen und begibt sich gemeinsam in einen Grenzbereich zwischen Schmerz und Lust, zwischen Augenhöhe und totaler Unterwerfung, zwischen Empathie und Sadismus.
Ich denke, genau dieser Grenzbereich zwischen "noch wollen" und "nicht mehr aushalten", zwischen " selbstbewusstem Stolz" und "gedemütigter Seele", zwischen "unendlicher Freiheit" und "erzwungenen Bewegungslosigkeit" ist gemeint ...



LG Black von Black owns Purple
Grenzen.....
Meine Tabu- Liste war sehr lange am Anfang meiner Reise.
Zwischenzeitlich hat sie sich drastisch reduziert!
Das ist und war eine Grenzüberschreitung für mich .
Jeder hat seine eigene Grenzen die gemeinsam, langsam und bedacht getestet werden können.
Führen und geführt werden , hilft die Balance beider zu finden und die eigenen Grenzen zu testen .
*******reas Paar
1.252 Beiträge
Sie schreibt....
Als erstes mal denke ich, dass das'Hauptproblem' (sofern man von Problem sprechen kann) ist, dass Grenzen für jeden etwas anderes bedeutet. Ich meine damit nicht unterschiedliche Praktiken sondern schlicht die Definition des Wortes.

Für mich zB gibt es einen großen Unterschied zwischen einer Grenze und einem Tabu - diesen Unterschied macht jedoch nicht jede/r.

Für mich ist BDSM, wie ich es leben möchte, ganz eng mit Grenzen verknüpft. Ich mag es in Bereiche zu kommen, die mich stellenweise sehr fordern/mir viel abverlangen. Sowohl körperlich, wie auch psychisch.
Für mich ist das Spielen mit meinen Grenzen ein Kick. zB. in einer langen Session - wenn der Kreislauf kippelt, sehe ich keine Veranlassung zu stoppen - eher möchte ich sehen wie lange ich mich trotzdem 'halten kann'.

Ich mag das Gefühl, Grenzen zu bewegen-zu erweitern. Zu gucken, was "hinter dem eigenen Horizont" wartet und was passiert, wenn ich für mich, oder ihn, neue Bereiche erschließe.
Das ist bei mir allerdings nicht nur im BDSM Bereich so, sondern auch in anderen Lebensbereichen.

Für mich wäre ein Gegenüber nichts, der sich nur in meinen Grenzen bewegen möchte. Sicher gibt es Momente, wo das ausreichend ist - grundsätzlich nur innerhalb der Grenzen zu bleiben würde mich aber schnell langweilen.
Das bedeutet nicht, dass ich möchte das gnadenlos alles übertreten oder mißachtet wird was ich an Grenzen habe. Eher im Gegenteil- ich wünsche mir schon den respektvollen und emphatischen Umgang mit dem, was mich begrenzt. Behutsames erweitern, sanftes vorstoßen in unbekannte Bereiche, umsichtiges überschreiten um zu sehen, ob ich auch hinter der Grenze noch stehen kann...

Das (die Antwort auf die Frage - was gibt es mehr/dahinter) macht für mich nicht nur BDSM, sondern das Leben ansich spannend und entdeckenswert...
Andere wiederum schätzen und brauchen die Sicherheit, sich innerhalb ihrer Grenzen zu bewegen und sind glücklich und zufrieden mit dem was sie kennen und in dem sie sicher sind.
Ich könnte mir vorstellen, dass das ein möglicher Grund für den unterschiedlichen Umgang mit dem Thema ist.

LG Ina
*******rBW Mann
14.141 Beiträge
INteressantes Thema

mich zwang leider eine Herrin mal eine Grenze zu überschreiten die mein absolutes Tabu war, da war ich kiurz vorm hinwerfen und zu gehen.

WandererBW
******s23 Frau
12.703 Beiträge
Die Definition der Begriffe
ist meines Erachtens allgemeingültig äußerst wichtig und sollte, wenn sich Partner neu finden geklärt sein. Sonst passieren hier nicht gewollte Missverständnisse.

Tabus sind etwas an dem in keinem Fall gerüttelt wird.... das können allgemeine sein wie - Kinder / Tiere etc. oder ganz persönliche ( aus welchen Gründen auch immer ) die je nach Person variieren.

Grenzen sind etwas, dass man vielleicht nicht mag, nicht kennt oder Angst davor hat - es aber nichts unumstößliches darstellt. Hier ist dann ein vorsichtiges herantasten möglich in Absprachen und mit viel Einfühlungsvermögen.
******ose Frau
4.628 Beiträge
Mich stört im EP, dass von müssen die Rede ist.

Persönlich habe ich noch nie gehört, dass jemand im Kontext von BDSM und Grenzen von Müssen gesprochen hat.

Vielmehr war von „möchten“ „wollen“ „gerne mögen“ „sich den Grenzen nähern“ oder ähnlich die Rede!

Grenzen dehnen ist eine Frage der Entwicklung, in einer BDSM Beziehung, finde ich. Der Rahmen, in dem man sich bewegt, weitet sich meistens bei Dom und Sub, und bringt beide weiter. Von Spring als Nichtschwimmer ins Wasser und schwimm, ist kaum einmal die Rede.

Natürlich kann man sich immer im gleichen Kreis bewegen, wenn man das lieber hat. Jedoch ist meine Erfahrung gerade diese, dass das sachte Anstupsen und Dehnen von Grenzen, teil des Glücks im BDSM Kontext ist - weil neue Erfahrungen und dadurch Intensität in Empfindungen und Emotionen erlebt werden, wenn es in tiefem Vertrauen und Zuneigung und grosser Achtung und Respekt geschieht.

In BDSM Kontext sind Grenzen meiner Meinung nach meisten keine festzementierten Mauern.

Einzelne Aktivitäten, welche als Tabu erklärt wurden, haben eine andere emotionale Qualität - und der Umgang damit, ist nochmals etwas ganz anderes. Ein Tabu zu brechen, gegen den Willen von Sub halte ich persönlich für ein Verbrechen- Grenzen zu berühren, zu dehnen und zu erweitern jedoch, für einen meist innigen und schönen Fortschritt für beide!

Und noch etwas - auch als Dom entwickelt man sich, im Rahmen dessen, was Sub an Möglichkeiten bietet, durch dessen Neigungen und Wünsche. Kein Dom ist als Meister vom Himmel gefallen und sein Können entwickelt sich ebenfalls stetig weiter, und nicht zuletzt durch das Verschieben der eigenen Grenzen.
**********ymphe Mann
2.902 Beiträge
Zuerst möchte ich für mich mal den Unterschied zwischen einer Grenze und einem Tabu definieren.
Ein Tabu ist aus meiner Sicht auch eine Grenze, jedoch eine die, wenn erkannt, nicht überschritten werden sollte.
Denn was liegt schon dahinter? Doch nur die Unlust, der Absturz.
Und wer will das schon, abstürzen, den anderen zum Absturz bringen?
Ich würde mich keiner Femdom ausliefern bei der ich auch nur die leiseste Vermutung habe das sie meine Tabus nicht respektiert.

Grenzen hingegen sollten, meiner Meinung nach, ausgelotet und erweitert werden.
Und wie erweitert man eine Grenze?
Doch nur in dem man sie behutsam überschreite und damit neu festlegt.
Pan
Es ist lebendig...
...und das Leben mag nun mal keine Grenzen.

Ich unterscheide Grenzen und no-go's.

Es gibt no-go's und die sind unbedingt zu achten... wobei... auch hier habe ich schon erlebt dass ich eine Frau mitten in eines ihrer no-go's hineinführen konnte und diese Praktiken dann plötzlich und nachhaltig keine no-go's mehr waren *smile* es kommt halt einfach so wie es kommt...

Eine Grenze definiere ich - anders als ein no-go - so, dass z.B. entweder beim Spanking oder einem Angstspiel Sub kurz davor ist, die Ampel auf rot zu setzen oder gar ihr Safeword zu verwenden. Und solche Grenzen kann man ja kaum definieren... oder wie sollte Sub erklären können, welche Schmerzintensität noch innerhalb des Grenzbereichs ist? Das geht ja nicht. Und das finde ich das Spannende an der ganzen Sache, wenn Sub an ihre Grenzen kommt, diese aber für mich überschreiten will. So habe ich kürzlich erlebt, dass bei einer schönen Spanking-Session (sie war schon ordentlich heftig und ich war für mich an dem Punkt an dem ich eigentlich aufhören wollte) plötzlich von Sub die Aussage kam "eigentlich wäre es rot, aber ich will es noch nicht sagen"... sie wollte weiter gehen... das war für mich der absolute Kick - und für sie übrigens auch, wahrscheinlich noch viel mehr. Doch an diesem Punkt braucht es extrem viel Einfühlungsvermögen (und es ist auch nicht ganz einfach, sich selbst zu überwinden wenn man merkt, dass Sub eigentlich an der Grenze ist). Sie fing an zu weinen, doch ich wusste genau sie will noch weiter gehen... die Intensität, die Nähe die in diesem Moment entstand war unglaublich und bis dahin noch nie erlebt. Und das will ich wieder und wieder und wieder.

Das verstehe ich unter "überschreiten von Grenzen" und das ist eine der höchsten Ebenen der Hingabe... Natürlich ist das etwas vom Schönsten überhaupt... für mich.
**********ymphe Mann
2.902 Beiträge
*******alot:
"eigentlich wäre es rot, aber ich will es noch nicht sagen"... sie wollte weiter gehen...

Das kenne ich von mir auch denn ich will auch wissen was dahinter auf mich wartet.
Nein, eigentlich weiss ich was mich da erwartet. Eine Befriedigung die tiefer und nachhaltiger sein kann als jeder Orgasmus
was mir im Eingangsposting nicht gefällt...
das wer auch immer was muß...das zwanghafte...der Wunsch das zu erleben...die Frage danach...

interessiert Dich das ...an Grenzen zu kommen, Grenzen zu erleben, die zu verschieben...

genau darin besteht der Unterschied für mich...wenn mich jemand fragt...könntest Du das mit mir...

meine Grenzen ausloten ....ja gern, hab ich freude drann....wenn es Dir gefällt ....

so wird für mich ein Schuh daraus..
********dura Paar
97 Beiträge
und..
es kommt doch immer darauf, wen man danach fragt oder wer seine Gefühle dazu schildern soll...
Jemand, der sich noch ganz am Anfang befindet, der noch viel Angst und Unsicherheit in sich hat, der hat extrem viele Tabus und Grenzen.
Der bricht eher mal ein Spiel ab, als sich ungesichert (wie Akrobaten) und ohne doppelten Boden fallen zu lassen.
Ganz sicher ist es sehr, sehr wichtig zu Beginn einer neuen Beziehung über Grenzen, Tabus, NoGos zu reden und sie (erst einmal) einzuhalten. Nach und nach, mit wachsendem Vertrauen ergeben sich daraus Verschiebungen, Erweiterungen. Man lernt dazu, wird sicherer auf beiden Seiten.

Alle meine eigenen Grenzen und Tabus sind nämlich mittlerweile Geschichte und vergangen. Das verdanke ich meinem Partner, der mich langsam aber stetig gefordert und getrieben hat. Entwickelt sozusagen.
Und nein, ich musste diese Grenze nicht überschreiten, ich wollte sie liebend gerne überschreiten. Sehnte mich nach jeder Erweiterung...

Die Frage, was ist Grenze, was ist Tabu, ist für mich etwas schwammig. Tabus benennt man nicht, Grenzen zieht man, Nogos sind etwas Festes.
Und doch geht das alles ineinander über. Aus Nogos (ich vernachlässige jetzt mal Kinder, Tiere etc.) werden Grenzen, aus Tabus Fantasien. Daraus entstehen Wünsche, die wir uns erfüllen...

Ist das nicht das Wunderbare und Faszinierende an uns und unserem BDSM...??? Das, was wir alle hier so lieben??
... das schrieb Sie
*******fly Frau
6.248 Beiträge
warum will ich an meine Grenzen oder darüber hinaus?
weil ich sie manchmal für zu erdrückend, blockierend empfinde.
Als Beispiel meine Klaustrophobie...ich mag es nicht wenn sie mich limitiert, darum fordere ich sie heraus, lerne mit ihr umzugehen, ihr nicht auszuweichen bis ich sie besiege und dann ist das Gefühl einfach gigantisch..ich fühle mich dann so frei. Wenn mein Geist sagt "geht nicht" dann fordert etwas in mir "muss doch gehen". Dazu muss ich sagen, dass ich kein mutiger Mensch bin was so das "gängige" mutig angeht und das nervt mich weil es auch zunahm mit den Jahren (Sicherheitsempfinden). Mich reizt es vor allem über meine psychischen "Neins" getrieben zu werden, das empfinde ich als entlastend und kopfbefreiend.

Wie sich Grenzen mit der Zeit von selber auflösen ist ebenfalls spannend, da spreche ich z.B Tabus an die nach ein paar Jahren plötzlich zu Möglichkeit mutieren, egal in welchem Bereich.
*****rgy Mann
450 Beiträge
Meine Gedanken zum Thema…
Grenzen und Tabus – gesellschaftlicher Art, die wir gerne überschreiten und brechen, sind das eine.

Grenzen und Tabus – persönlicher, körperlicher und psychischer Art, sind das andere…

…im BDSM-Kontext haben diese einen noch höheren Stellenwert – für mich.

Grenzen sind nicht doppel zu deuten oder zu interpretieren oder gar dran zu rütteln oder diese im Spiele-Kontext zu verschieben – deswegen sind das auch Grenzen, gezogen sind sie einem Tabu gleichzusetzen.

Anderes als Tabus, sind Grenzen außerhalb des Kontextes verschiebbar – dann ist das als Einvernehmlichkeit zu benennen, wenn dem beide zustimmen.
Der Konsens muss während einer Session oder im BDSM-Kontext aufrecht erhalten werden, sonst ist das nichts anderes als eine Vergewaltigung…

Viele nehmen die Worte, wie „Vertrauen“, „Respekt“, „Achtsamkeit“ in ihr Repertoire auf, und scheren sich eine Sch… um die Grenzen des (Spiele-)Partners – das ist für mich nicht nachvollziehbar!!!
*****808 Mann
219 Beiträge
Ich glaube es ist selbstverständlich dass Grenzen, ebenso wie Tabus beim BDSM ene wichtige Rolle spielen.

Ich gehe einfach Mal dem Eröffnungsthread entang und definiere meine Empfindungen, meine Meinung dazu, ohne andere Gedanken, Meinugen oder Vorstellungen damit als falsch zu verurteilen. Vielmehr bin ich der Überzeugung, dass es beim BDSM kein Richtig und Falsch gibt, sndern die Freiheit vieler Formen, in der sich zwei passende Akteure auf ihrem für sie passenden Weg finden und bewegen können.

"Sub muss an ihre Grenzen gebracht werden"

In "meinem" BDSM muss Sub nict an die Grezen geführt werden, aber es wird ihr und mein Bestreben sein, weiter zu kommen, andere Erfahrungen zu sammeln, zu sehen, zu fühlen zu erkunden was (noch) geht, was rechts und links des gemensam eigeschlagenen Weges liegt, teils aus Neugier, teils um sich weiterzuentwickeln.

"Die Grenzen dürfen überschritten werden"

Dazu mein ganz klares Ja... zum dürfen, was nicht gleichlautend mit müssen ist! Im Gegensatz zu Tabus, die unverrückbar manifstiert sind, sind Grenzen temporär zu betrachten, als eine Art Demarkationslinie die zur erhöhten Vorsicht und Achtsakeit mahnt, aber von demjenigen in Frage gestellt und verschoben werden kann, der seine/n Parter/in kennt, die Körpersprache versteht, den Blick lesen kann, und dadurch den Moment der Bereitschaft dazu erkennt um "es" im richtigen Augenbick zu wagen.

"Dom muss seine Sub an ihre Grenzen führen und darüber hinaus." ist für mich gleichbedeutend mit "Sub muss an ihre Grenzen gebracht werden", daherein weiteres Statement.

"Die Grenzen müssen ausgelotet werden.
Grenzen müssen eingehalten werden."

Mich stört einfach dieses dauernde "muss" oder "müssen".
Es muss überhaupt nichts. Erlaubt ist was beiden gefällt und sich im Rahmen der Einvernemlichkeit ud körperlichen Unversehrtheit (wozu ich keine temporäten Zeichen zähle) bewegt. Es muss das, was beide wollen, was der Schnittmenge ihrer Gedanken, Wünschen und Vorstellungen entspricht.

"Warum überschreiten die einen die Grenzen, während es für manche fast einem Tabu gleicht?

Es ist dem Kick, dem Streben nach "Schneller, Höher, Weiter" geschuldet. Der Bergsteiger der die Zugspitze erklommen hat will nicht mmer wieder den gleichen Gipfelas Ziel, er will auch aufs Matterhorn und träumt vom Mount Everest.
Es ist das, nicht auf der Stelle treten wollen.

Wie verhält sich das bei euch mit den Grenzen? Wie sind eure Gedanken zum Thema"

Ich betrachte Grenzen als wichtig wenn man die ersten gemeinsamen Schritte geht, Hat man seine Weg gefunden, sind diese Grenzen eine Selbstverständlichkeit, man hört auf darüber nachzudenken, das Rütteln an ihnen wird durch das gefundene und gewonnene Vertrauen legitimiert, ihr Verschieben durch das gemeinsame Wachsen, dem Wunsch nach neuen Erfahrungen eine spannende und gewünschte Folgeerscheinung
*******herz Frau
20 Beiträge
Vergleich azs dem sportlichen Bereich
Wir dehnen einen Muskel bis an seine Grenze, nicht darüber hinaus, denn sonst nimmt er Schaden.
Dort verweilen wir bis der Muskel nachgibt, sich verlängert (ca. 30 sec). Damit ist die Grenze erweitert und wir können ein bisschen weiter dehnen.
Irgendwann gelingt der Spagat = Erfolg.
Gelingt nur bei behutsamem Vorgehen, niemals zerren und reißen, sonst zieht sich der Muskel als Reaktion zusammen.
Außerdem klappt es am besten, wenn der Muskel aufgewärmt ist. *zwinker*
*******a79 Frau
10.505 Beiträge
Den Vergleich mit Muskeldehnung...
finde ich sehr passend.
Ich betreibe noch nicht lang mein BDSM, das 1. Mal, das erste Mal das ich bewusst auf eine dieser vielen Spielarten einließ war mehr ein "Reissen", wobei es gekickt hat und auch Lust auf mehr machte, aber halt nicht so.
Mein derzeitiger Dom hat mir gezeigt, dass nicht nur Reden und Zutrauen (Vertrauen ist schwer bei einem 1. Treffen) dazu gehört, sondern auch langsames heranführen. Auch wenn das Material und die Mittel inzwischen bekannt sind, sorgt diese langsame Steigerung dafür, dass jedes Treffen nicht nur intensiver sondern auch immer etwas "neues" bereit hält und auch so die Grenzen des "Un"möglichem erweitert.
Also
mein Herr hat mich schon oft an meine Grenzen geführt. Und bei einigen auch ganz vorsichtig darüber hinaus. Weil ich dachte, dass ich das nicht kann oder will. Aber dann musste ich feststellen, dass mein Herr mich besser kennt, als ich mich selbst. Er hat nichts getan, was mir geschadet oder mich nachhaltig verändert hätte. Aber er hat eben vorsichtig ausgetestet, was ich so alles kann. Dabei ist erstaunliches herausgekommen. Auf einige Dinge, die ich früher kategorisch abgelehnt habe, kann ich heute gar nicht mehr verzichten. Dann grinst er mich hinterher immer so frech an und ich weiß genau, was er denkt. Alles hat seine Grenzen. Und wenn ich mein Safeword benutze, dann ist Schluss. Definitiv. Das ist bisher nur ein einziges Mal passiert - aber nicht bei meinem jetzigen Herrn. Das Ganze hat was mit Vertrauen zu tun. Und nur so funktioniert SM/BDSM. Und natürlich auch in allen anderen Lebens-/Liebesgemeinschaften auch. Aber gerade beim SM muss ich mich darauf verlassen können, dass der Mensch in meinem Rücken aufhört, wenn ich das signalisiere.
Ich wünsche allen einen schönen, windigen und leider verregneten Sonntag.
Liebe Grüße - sigilu
In meiner Zeit als Sub hatte ich stets das "Bedürfnis", gebrochen werden zu
Wollen. Es fühlte sich einfach genau danach an. Im Nachhinein habe ich reflektiert, dass es einzig mein Stolz war, gegen den ich selber durch meine Erwartungen an mich selber gekämpft habe. Ich hätte aus Stolz so gut wie niemals abgebrochen, was ein Fehler war. Ich habe Glück, nichts Bleibendes aus der Zeit mitgenommen zu haben (außer Erkenntnisse und Konsequenzen).

Ich erlebe das Spiel als eine Art Treppe. Fühle ich mich auf der untersten Stufe wohl und habe mich daran gewöhnt, möchte ich eine Stufe weiter, aus reiner Neugier. Wenn Menschen miteinander dauerhaft/länger spielen, erfährt man automatisch Neues, hat Ideen, probiert aus. Manchmal nur für sich, manchmal auch vorrangig für meinen Partner, ein ständiges Ausloten.

Mit Vertrauen ändern sich auch oft die vorher gesteckten Linien.
*********frau Frau
1.926 Beiträge
Immer ...
... wo es ein postuliertes Muss ist, schränkt es mich ein. Ich genieße das Spiel im Grenzbereich, durch mein eigenens Reich geführt zu werden und vor die Tore meines gefühlten Seins gestoßen zu werden. Mein Reich, dass er begeht und behandelt, als wäre es das seine - und doch, mein Königreich regieren muss ich selbst. D/s also, zunehmend gepaart mit Masochismus. Begegne also auch dem psychischen Sadismus.
Sub muss an die Grenzen gebracht werden ... klingt für mich so nach Klischee, höre ich das, ist mein Empfang gestört. Ich selbst werde dadurch eingeengt, begrenzt. Schublade!
Denn: Siehe oben. Wenn er weiß, wie er sich an mir orientiert und mit meiner Psyche spielt, muss er mir nicht vorher sagen oder klar machen, was Sub muss (oder besser gesagt und in meinem Falle angebracht: Bottom)
Also ich hab es immer so gemacht im dominanten Part -bin aber Switcherin -

es gibt weiche Grenzen - jene sind variabel und je nach Tagesform, Gegenüber und Erregungsgrad vorhanden oder nicht...

dann gibt es harte Grenzen - Tabus... - diese sind nie für den devoten Part ein Thema
es löst sogar Angst aus...

Es ist jetzt so das Angstspiele manchen auch gefallen, solange es nicht echt passiert oder nicht das wovor man Angst hat... das Adrenalin im Körper fühlt sich schon auch gut an solange eben die echte Angst nicht umgesetzt wird... man kratzt quasi nur an dieser Grenze man überschreitet sie nicht...

Körperliche Grenzen sind eh nicht zu diskutieren denn das ist Misshandlung
und BDSM ist für mich immer ohne Zwang - für mich ist BDSM Freiwillig
auch wenn es um Schmerz geht... für mich ist BDSM immer liebevoll gerade im Bereich von SM

Ich bin im devoten so das ich gern über meine Schmerzgrenze gehe hab ich gemerkt, ich konnte hier einen Mann finden der mir half mich über meinen inneren Schmerzrand zu schieben... und mich immer wieder innerlich dabei aufzufangen...
Ich sagte zu ihm öfter - es ist rot aber ich sag nicht rot...

Warum? also ab dem Punkt wo mein Gehirn sagte das ist zuviel... und dem fließenden Moment wo ich total los lies innerlich - keine Angst hatte vor ihm ich den Schmerz anfing zu lieben, mich sogar entspannte trotz übermäßig starken Schmerzen - die mich sogar weinen ließen (ich hatte drum gebeten das zu dürfen)... seinen herzlichen ungespielten Sadismus... es öffnete mich und ich konnte drüber gehen über meine Stoppgrenze...

aber das ging nur weil ich ihm vertraute, weil alles passte und ich mich wohl fühlte bei ihm - sicher... bei dem ganzen kamen wir auch zu Angstgrenzen von mir aber ich sagte ihm das einfach nur kurz und er war einfach vorsichtiger und langsamer und es war ok... weil ich wusste wenn es nicht mehr geht hört er auf...
ich spürte das er mich respektierte das ist sehr wichtig...

die Angst und der Schmerz in mir ... aber mit der Verbindung von Vertrauen zu ihm, und bei allem das es nicht lieblos war zwischen uns - half mir diese Grenzen zu überschreiten... und es war wundervoll...
Ich konnte mich bei ihm echt hingeben und freiwillig nicht stopp sagen... weil die Mischung aus allem stimmte,...

Ich denke aber wenn diese Voraussetzungen nicht gegeben sind , das man entspannt ist, vertrauen kann, liebevoll ist sich getragen fühlt innerlich vom anderen - braucht es klare Grenzen die nicht diskutabel sind...

Jeder macht das anders... wenn man eben wie ich sowas erlebt hat ,weiss man das es auch anders geht aber ich denke das ist eher seltener - ich weiss das dieses Zusammentreffen ein Glücksfall war und nicht die Regel ist

Öfter ist es so das Grenzen beiden Seiten helfen das es ein positives Erlebnis ist am Ende gerade wenn man sich nicht so gut kennt wobei ich das andere wenn es stimmt bevorzuge...

weil ich schon gute Erfahrungen gemacht habe ohne Grenzen zu kennen nur mit Ampelsystem zu spielen aber das erfordert von mir als Dominanter Part viel Erfahrung, Interesse am anderen, Einfühlungsvermögen UND Respekt... da ich aber nicht mit Erniedrigung arbeite sondern mit Motivation und einem liebevollen Umgang fällt mir das leicht.

Es gibt ja den Satz BDSM is no abuse... alles sollte immer freiwillig sein - gespielter Zwang der abgesprochen ist meine ich nicht - es geht drum der devote Part ist für mich nicht wertlos, schwach oder minderwertig es erfordert viel sich Hinzugeben - Loszulassen -
Mut... und Vertrauen...

Leider denken manche ein devoter Mensch muss alles ertragen wollen... das ist so nicht richtig...
ich als devoter Part ertrage auch fast alles für meinen Dom aber freiwillig... ich schenke ihm mich
er stiehlt nichts wie ein Dieb von mir... er führt mich ich fühl mich sicher und geborgen und geb ihm alles was ich habe dafür... das ist eine Teamleistung...

wenn man sieht wie viele dominante Menschen sich nie hingeben könnten - aus Angst vor Kontrollverlust, Schmerzen, Respektlosigkeit, Lieblosigkeit seh ich auch was es erfordert devot zu sein...
Aber genauso erfordert es auch viel dominant zu sein, um dabei Ruhig zu bleiben, freundlich liebevoll, souverän, konsequent braucht es auch einiges...


Wie man BDSM lebt mit Grenzen - dran kratzen oder sie sogar zu überschreiten all das ist wertvoll und nichts davon ist besser oder schlechter. Ich für mich und meine Erfahrungen habe das so erlebt ich weiss aber auch das andere Erlebnisse keineswegs weniger intensiv sein können auch totale Zartheit im Bondage Tantra wo es nie um Schmerz geht ist sehr intensiv und geht sehr tief... was auch genial ist finde ich...

Jeder Lebt es so wie er es Liebt...
und die Vielfalt macht es wundervoll ... würden alle das selbe machen wäre es nicht so interessant und faszinierend... *g*
Ich selbst schätze alles davon ... im Sexuellen Bereich...
Küsse können auch schon mega tief gehen... wenn sie echt sind...
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