DOM will geschlagen werden

Das ist so. Allerdings sollte man das an der Offenheit der Gespräche ausmachen, nicht an solchen Begrifflichkeiten. Ein Switcher ist sehr wohl ein Dom, wenn er eine Sub hat. Wenn aber jemand sagt, dominant zu sein, wäre es doch sehr naiv von mir, davon auszugehen, durch diese Selbstdeklaration zu wissen, woran ich bin. Es folgen darauf hin doch etliche Gespräche, wo man sich gegenseitig seine Vorstellungen einer BDSM-Beziehung erläutert?

Eine Beziehung, wo man nach einem Jahr erst merkt, dass das Gegenüber Switcher war seit man sich kennt, war von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Da hat einfach die Kommunikation untereinander miserabel funktioniert.


Warum? Ist die Person deshalb dann weniger dominant oder sonst wie anders? Wenn man solche Erwartungshaltungen hat, könnte sich eine solche Denkweise eingeschlichen haben. Das ist wie: "ich habe nichts gegen Schwule, wenn sie es mir sofort sagen."

Selbstdeklarationspflichten sind eine Form der Ausgrenzung - auch wenn sie nicht festgeschrieben sind und einfach kollektiv erwartet werden. Diese unterbewusst vermittelte Sichtweise könnte dann auch zum Punkt führen, dass man den Respekt verliert, wenn ein Dom sich schlagen lässt. Weil man will ja einen echten Dom, den alle als solchen wahrnehmen.

@***fi
Habe ich etwas von Wertung geschrieben? Nein! Das ist deine Interpretation Scifi!

Es gibt selbstverständlich keine Deklarationspflicht! Wir gehen einfach sehr offen miteinander um!
Warum sollten die Damen es denn verschweigen? Wir verlangen ja nicht, dass sie es kommunizieren, es kommt von den Damen selbst, welche das Bedürfnis haben. Und zwar meistens gleich!

Und in den Gesprächen nutzen sie diesen Unstand, um uns das eine oder andere zu erklären, was wir Eingleisigen vielleicht nicht verstehen.

Wenn man will, kann man jedem einen Strick drehen!

Am besten fangen wir dann mit kleinen farbigen Schildern oder Bändern an und lassen das von einem Computer ausrechnen. Damit es nicht nur ehrlich, sondern auch objektiv ist.

Wenn ich mich jemandem unterwerfe, dann ist das doch keine rationale, sondern eine emotionale! Darum sind in meinen Augen Versuche zum Scheitern verurteilt, Menschen, die auf einem solchen "rationalen" Entscheidungsprozeß beharren, irgendwie zu überzeugen.

Die Verknüpfung über sexuelle Orientierung hin zu moralischer Wertung à la "vorgaukeln" ist für mich der Gipfel dieser Sichtweise, den ich naturgemäß gar nicht kommentieren möchte.

Sg nasty

Es wurde völlig hypothetisch zu einer Forderung/einem Befehl aus einem Dom/dev-Verhältnis heraus gefragt. Auh ich sehe da noch keinen Bedarf, an ein Switchen zu denken.

blackownspurple

Nein. Deswegen nicht:

DiePerlenfrau

Wenn es sich z.B. lediglich um eine einmalige Forderung (m)eines Doms handelt, sehe ich darin kein Switchen. Allenfalls die Neugier auf Unbekanntes. Die hatte ich auch schon, was sadistisches Handeln betraf. Als "echte" Sadistin empfinde ich mich dennoch nicht. Dazu habe ich, für mein Empfinden, zu wenig Vergnügen an der Qual des anderen. Eigentlich habe ich gar kein Vergnügen daran. In diesem Bereich bin ich Wunscherfüllerin, weil das Quälen zum Selbstzweck meiner Lust nicht der Grund war. Sondern seine Lust war es, die das Quälen erst möglich machte.
Was für mich spannend war, war seine Reaktion auf mein sadistisches Handeln. Aber nicht die Tat bzw. mein Handeln an sich.

... oder gefesselt, bisschen gepiesackt, wie und womit auch immer ...
War es nun ein Switcher oder ein Maso-Dom, der mich vor ein paar Wochen um diesen Gefallen gebeten hat? Eigentlich egal. Denn ab irgendeinem Punkt geht mir dieser Schablonisierungs- und Schubladisierungswahn gewaltig auf den Keks. Letztlich sind wir doch Menschen mit Gelüsten, Zu-, Ab- und sonstigen Neigungen und vor allem Sehnsüchten, und was wir wie miteinander tun, geschieht oft aus der Stimmung in der jeweiligen Situation heraus und bedarf keiner Grundsatzdiskussion.
Wenn's für die Beteiligten gut ist, dann ist es eben gut.
Was die Frage nach dem Respekt vor dem lustschmerzbedürftigen Dom betrifft: Es kommt wohl darauf an, wie und wie tief man den Devotionsgedanken verinnerlicht hat, der sich ebenfalls von Mensch zu Mensch unterscheidet.
Mir z. B. ist Devotion im BDSM-Sinn völlig wesensfremd. Deshalb habe ich in der Situation "Dom möchte geschlagen werden" absolut kein Problem mit dem Thema Respekt(verlust), sondern nur eins mit meiner eigenen "handwerklichen" Unsicherheit.

Landlady_bb

Das kenne ich und ist der einzige Punkt, der mich persönlich daran stört. Ist halt ein bischen blöd, wenn man sonst eher auf der faulen Haut liegt und sich schlagen lässt.

Die Zeit, die für Grundsatzdiskussionen draufgeht, kann auch sinnvoller genutzt werden: z. B. um miteinander das Zufügen von Lustschmerz zu üben. Und wenn's nicht mehr Sinn hat, so macht's doch immerhin mehr Spaß ...

@******Cut: Ich bin genauso'n Snob wie Du. Ich dominiere nicht mal selbst, sondern lasse dominieren!
...

Landlady_bb
Da gebe ich dir recht. Wenn da nicht der verdammte Alltag wäre, der einen schon ab und an mürbe machen kann und Weiterbildung in diesem Kontext kaum Raum lässt. Meine "sadistischen"Erfahrungen waren eher zufälliger und sehr spontaner Natur.

Wobei, ich könnte ja mal meinen Mistkerl fragen, ob er nicht Lust hat, mir was beizubringen.
Zwei Fliegen mit einer Klappe quasi.

Drei! Mistkerl, Du und die Fliege!
Aber laut EP möchte die Fliege ja gar nicht geschlagen werden, sondern der Dom!
Hilfe, wir zerlabern uns ...

Ja, wir sind ja alle ein bisschen bluna, ein bisschen alles, womöglich nichts wirklich....

Ich persönlich mag halt lieber Konturen und Klarheit, weiss wie mein Gegenüber tickt und wie ich ticke und habe Spass dabei!

Ich wähle das zu mir Passende und verdrehe mich nicht, nur um zu gefallen.

Ich habe rein nichts gegen switchende Leute, solange niemand glaubt, er dürfe mich nun auch fesseln und hauen, weil ich es eben tat, ist alles gut

"Was Du gern magst, das man Dir tu', das füg auch oft dem and'ren zu!" Freiherr Dominicus von Schalter